
RAI775 2025 UnSupported Official
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9. Mai 2025ANDREAS NEBEL: Mein RAI779 – Race Across Italy
Ich muss ehrlich sagen: Ich brauche noch ein paar Tage, bis ich all die Emotionen dieses Rennens verarbeitet habe.
Die RAI779 – ein 770 Kilometer langes Ultrarennen quer durch Italien mit etwa 11.000 Höhenmetern – war für mich eine absolut intensive Erfahrung, sowohl körperlich als auch mental.
Schon die Vorbereitung und das organisatorische Hin und Her im Vorfeld haben einiges an Energie gekostet. Trotzdem konnte ich mit einem richtig guten Gefühl ins Rennen starten – und jetzt, im Nachhinein, bin ich einfach nur glücklich, wie gut es für mich gelaufen ist.
Der Start und das Rennen
Gegen 11 Uhr ging’s für mich auf die Strecke. Ich war mit meinem altbewährten Rad mit Felgenbremsen am Start – eigentlich hätte ich lieber mein leichteres Rad mit Scheibenbremsen genommen, aber da hatte ich einen Rahmenriss und musste improvisieren.
Trotzdem lief es wie am Schnürchen: Keine nennenswerten Pannen, keine größeren Verfahrer – ich kam insgesamt sehr gut durch. In knapp 35 Stunden und 58 Minuten war ich im Ziel, mit einem Schnitt von 21 km/h inklusive aller Pausen. Damit konnte ich mir den 11. Platz in meiner Kategorie sichern. Für meine aktuelle Fitness ein super Ergebnis – ich bin hochzufrieden!
Verpflegung & Strategie
Ich bin komplett ohne Schlafpause gefahren, habe nur an den drei offiziellen Time Stations gehalten, um Wasser und Verpflegung aufzufüllen. Den Großteil meiner Nahrung hatte ich dabei: Fresenius-Drinks, selbst gemischtes Iso-Pulver mit Dextro und Salz, ein paar Gummibärchen und Riegel – das hat wie gewohnt gut funktioniert, auch wenn es ein bisschen knapp bemessen war.
Die ersten zwei Drittel des Rennens liefen hervorragend. Ich kam gut voran, konnte meine Strategie voll durchziehen. Doch dann – in der Nacht, auf dem Weg zur dritten Time Station, kam der Tiefpunkt:
Durch die Nacht
Gegen 3 Uhr morgens erwischte mich ein richtig massiver Müdigkeitseinbruch. Kein Platz, um sich mal kurz hinzulegen. Ich war völlig durch. Zwischen 3 und 6 Uhr kämpfte ich gegen den Sekundenschlaf, musste absteigen, die Schuhe öffnen, mich irgendwie wach halten. Das war die härteste Phase des ganzen Rennens – aber ich habe durchgehalten.
Mit dem Sonnenaufgang kam dann auch die Kraft zurück, und ich konnte wieder an Tempo gewinnen.
Die letzten Kilometer
Die letzten 50–60 Kilometer waren nochmal ein echter Härtetest. Kleine, gemeine Anstiege, und dann ein Fahrradweg entlang der Strandpromenade – komplett überlaufen um diese Uhrzeit. Jeder Klingelton sorgte für Chaos, weil die Leute in die falsche Richtung sprangen. Es hat Zeit und Nerven gekostet.
Obendrein ging mir auch noch die Elektronik flöten: Ein Rücklicht verloren, der Akku fürs Frontlicht war leer, meine Powerbank ebenfalls – ich kam quasi auf dem letzten Balken ins Ziel. Hätte ich nur ein paar Minuten länger gebraucht, wäre es riskant geworden.
Doch im letzten Anstieg konnte ich nochmal richtig Gas geben, mehrere Fahrer überholen, und bin schließlich überglücklich ins Ziel gekommen.
Fazit
Für mich war das Rennen ein voller Erfolg:
-
Keine Pannen
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Taktisch klug gefahren
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Körperlich voll durchgezogen
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Super Wetterbedingungen
-
Und ein Ergebnis, mit dem ich mehr als zufrieden bin.
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei – mit besserem Rad und dem Ziel, noch 2–3 Stunden rauszuholen.





